Ein Profilbearbeitungszentrum ist das pulsierende Herz der modernen Fertigung im Fassaden-, Fenster- und Türenbau sowie in zahlreichen industriellen Sektoren. Diese hochspezialisierten CNC-Maschinen sind die unsichtbaren Helden hinter den kühnsten architektonischen Visionen und den präzisesten Industriekomponenten. Sie ermöglichen die vollautomatisierte, schnelle und fehlerfreie Bearbeitung von Langprofilen aus Aluminium, Stahl, Kunststoff oder Verbundwerkstoffen. Von filigranen Fensterrahmen über komplexe Pfosten-Riegel-Konstruktionen für Glasfassaden bis hin zu tragenden Elementen im Schienenfahrzeugbau – das Bearbeitungszentrum ist der Schlüssel zu Effizienz, Präzision und unbegrenzter Designfreiheit. Dieser Artikel beleuchtet umfassend die Technologie, die Funktionsweise, die vielfältigen Einsatzgebiete und die wirtschaftliche Bedeutung dieser faszinierenden Maschinen. Wir tauchen tief ein in die technischen Details, analysieren die entscheidenden Vorteile und werfen einen Blick auf die Zukunft einer Technologie, die unsere gebaute Umwelt maßgeblich prägt.
Die Bearbeitung von Metall- und Kunststoffprofilen hat eine lange und transformative Reise hinter sich. Um die heutige Leistungsfähigkeit von CNC-Profilbearbeitungszentren vollständig zu verstehen, ist ein Blick auf ihre evolutionäre Entwicklung unerlässlich.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Profilbearbeitung ein überwiegend manueller Prozess. Jeder Arbeitsschritt – Sägen, Bohren, Fräsen, Ausklinken – wurde von Facharbeitern an separaten, stationären Maschinen durchgeführt. Ein Profil musste für jede einzelne Bearbeitung neu positioniert, ausgemessen und gespannt werden. Dieser Prozess war nicht nur extrem zeitaufwendig, sondern auch fehleranfällig. Maßabweichungen waren an der Tagesordnung, und die Wiederholgenauigkeit war stark von der Erfahrung und Konzentration des jeweiligen Mitarbeiters abhängig. Komplexe Geometrien oder ungewöhnliche Winkel stellten eine enorme Herausforderung dar und waren oft nur mit hohem Aufwand und speziellen Vorrichtungen realisierbar. Die Produktivität war naturgemäß begrenzt, und die Fertigungskosten pro Bauteil waren hoch.
Ein erster bedeutender Fortschritt war die Einführung von teilautomatisierten Maschinen und Kopierfräsen. Diese erlaubten es, anhand einer Schablone oder eines Musters wiederkehrende Bearbeitungen schneller und mit einer besseren Konsistenz durchzuführen. Der eigentliche Wendepunkt kam jedoch mit der Entwicklung der numerischen Steuerung (NC) und später der computergestützten numerischen Steuerung (CNC) in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zunächst wurden diese Technologien vor allem im allgemeinen Maschinenbau für die Bearbeitung von kompakten Werkstücken eingesetzt. Die Idee, diese Technologie auf die spezifischen Anforderungen langer und oft schlanker Profile zu übertragen, war der nächste logische Schritt. Frühe NC-gesteuerte Maschinen konnten bereits programmierte Sequenzen von Bohrungen oder einfachen Fräsungen abarbeiten, was die Effizienz erheblich steigerte und die Fehlerquote senkte.
In den späten 1980er und 1990er Jahren erkannten Maschinenbauunternehmen das immense Potenzial einer integrierten Lösung speziell für die Profilbearbeitung. Statt vieler einzelner Maschinen wurde das Konzept eines einzigen Bearbeitungszentrums entwickelt, das alle notwendigen Arbeitsschritte in einer einzigen Aufspannung durchführen kann. Dies war die Geburtsstunde des Profilbearbeitungszentrums, wie wir es heute kennen. Die Integration von automatischen Werkzeugwechslern, leistungsfähigeren Spindeln und immer intelligenteren CNC-Steuerungen trieb die Entwicklung rasant voran. Die Maschinen wurden länger, schneller und präziser. Die Einführung von 4- und später 5-Achsen-Technologie eröffnete völlig neue Dimensionen der Bearbeitung und ermöglichte die Umsetzung komplexester architektonischer Entwürfe, die zuvor als unfertigbar galten. Heute sind diese Zentren hochgradig vernetzte, datengesteuerte Produktionssysteme, die nahtlos in digitale Workflows von der Planung (CAD) bis zur Fertigung (CAM) integriert sind und die Basis für die Industrie 4.0 im Bau- und Industriesektor bilden.
Ein Fassadenprofil Bearbeitungszentrum ist ein komplexes Zusammenspiel aus robuster Mechanik, hochdynamischen Antrieben und intelligenter Steuerungstechnik. Jede Komponente ist darauf optimiert, lange und oft empfindliche Profile mit maximaler Geschwindigkeit und Präzision zu bearbeiten.
Das Herzstück jeder Maschine ist das Maschinenbett. Es besteht in der Regel aus einer massiven, schwingungsdämpfenden Schweißkonstruktion oder aus Gusseisen. Ein verwindungssteifes und thermisch stabiles Maschinenbett ist die unabdingbare Voraussetzung für präzise Bearbeitungsergebnisse, da es Vibrationen absorbiert und die geometrische Genauigkeit auch bei hohen Verfahrgeschwindigkeiten und großen Bearbeitungskräften sicherstellt. Auf diesem Bett sind die hochpräzisen Linearführungen montiert, auf denen sich das Bearbeitungsportal oder der Fahrständer bewegt. Die gesamte Konstruktion ist darauf ausgelegt, Profile mit Längen von 3 Metern bis hin zu über 20 Metern aufzunehmen und zu bearbeiten.
Die CNC-Steuerung (Computerized Numerical Control) ist das Gehirn, das alle Bewegungen und Funktionen des Bearbeitungszentrums koordiniert. Moderne Steuerungen sind leistungsstarke Industriecomputer mit einer spezialisierten Software und einer Benutzeroberfläche (HMI - Human Machine Interface). Der Bediener lädt hier die Bearbeitungsprogramme, die zuvor in einem CAD/CAM-System erstellt wurden. Diese Programme enthalten exakte Anweisungen in Form von G-Code, der die Position der Achsen, die Spindeldrehzahl, die Vorschubgeschwindigkeit und die Werkzeugwechselbefehle definiert. Die Steuerung übersetzt diesen Code in Echtzeit in elektrische Signale für die Servomotoren der Achsen und sorgt für eine perfekt synchronisierte Bewegung aller Komponenten. Fortschrittliche Steuerungen bieten zudem Funktionen wie Kollisionsüberwachung, Werkzeuglebensdauer-Management und Diagnosefunktionen zur Fernwartung.
Die Bearbeitungsspindel ist die Komponente, die das rotierende Werkzeug hält und antreibt. Im Bereich der Aluminium- und Kunststoffbearbeitung werden typischerweise Hochfrequenzspindeln eingesetzt, die Drehzahlen von bis zu 24.000 Umdrehungen pro Minute und mehr erreichen. Diese hohen Drehzahlen ermöglichen hohe Schnittgeschwindigkeiten, was zu sauberen Oberflächen und einem schnellen Materialabtrag führt. Die Spindel ist flüssigkeits- oder luftgekühlt, um auch bei langen Einsatzzeiten thermisch stabil zu bleiben. Untrennbar mit der Spindel verbunden ist der automatische Werkzeugwechsler. Er ist entscheidend für die Produktivität. In einem Magazin, das oft als mitfahrender Teller- oder Kettenwechsler ausgeführt ist, werden alle für die Bearbeitung benötigten Werkzeuge (Bohrer, Fräser, Sägeblätter, Gewindeschneider) vorgehalten. Bei einem im Programmcode definierten Befehl wechselt die Maschine vollautomatisch und in Sekundenschnelle das Werkzeug, ohne dass ein manueller Eingriff erforderlich ist. Magazinkapazitäten von 8 bis über 20 Werkzeugplätzen sind üblich.
Die Leistungsfähigkeit eines Profilbearbeitungszentrums wird maßgeblich durch die Anzahl und Anordnung seiner Achsen bestimmt.
3-Achsen-Bearbeitung: Dies ist die Basiskonfiguration. Die Maschine kann das Werkzeug in den drei linearen Raumrichtungen bewegen: X (Längsachse des Profils), Y (Querachse) und Z (Tiefenachse). Damit lassen sich alle Bearbeitungen auf einer einzigen Seite des Profils (typischerweise von oben) durchführen, wie Bohren, Fräsen von Taschen oder Nuten.
4-Achsen-Bearbeitung: Hier kommt zur den drei linearen Achsen eine vierte, rotatorische Achse (A-Achse) hinzu. Diese dreht die gesamte Bearbeitungsspindel um die Längsachse des Profils. Dadurch kann die Maschine nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten und sogar in definierten Winkeln bearbeiten, ohne das Profil umspannen zu müssen. Stirnseitige Bearbeitungen sind ebenfalls möglich. Dies steigert die Flexibilität und Effizienz enorm.
5-Achsen-Bearbeitung: Die Königsklasse der Profilbearbeitung. Zusätzlich zu den X-, Y-, Z- und A-Achsen gibt es eine weitere Drehachse (C-Achse), die die Spindel schwenkt. Alternativ kann dies durch einen Gabelkopf realisiert werden. Diese Konfiguration ermöglicht eine echte 3D-Bearbeitung. Das Werkzeug kann in nahezu jedem beliebigen Winkel zum Werkstück angestellt werden. Komplexe Gehrungsschnitte, dreidimensionale Konturen, Hinterschnitte und fließende Übergänge, wie sie in der modernen Freiform-Architektur gefordert werden, sind nur mit 5-Achs-Technologie realisierbar.
Lange, schlanke Profile neigen dazu, sich durchzubiegen oder bei der Bearbeitung zu vibrieren. Ein intelligentes und robustes Spannsystem ist daher essenziell. Üblicherweise kommen mehrere mobile, auf dem Maschinenbett positionierbare Spanner zum Einsatz. Diese werden pneumatisch betätigt und klemmen das Profil sicher fest. Die Positionierung der Spanner wird von der Software so berechnet, dass sie nicht mit dem Bearbeitungsweg des Werkzeugs kollidieren. Für die vollautomatisierte Fertigung können die Zentren mit automatischen Lade- und Entlademagazinen ausgestattet werden, die eine mannlose Beschickung und Entnahme der Profile ermöglichen, was die Produktivität in der Serienfertigung maximiert.
Die Flexibilität und Präzision von Profilbearbeitungszentren haben ihnen ein breites Spektrum an Anwendungsfeldern in verschiedensten Branchen eröffnet.
Dies ist das primäre Einsatzgebiet. Moderne Gebäudehüllen bestehen aus komplexen Systemen von Pfosten- und Riegelprofilen aus Aluminium, die als tragendes Gerüst für große Glasflächen dienen. Ein Profilbearbeitungszentrum führt hier alle notwendigen Bearbeitungen durch: präzise Sägeschnitte für die Längen, Ausklinkungen für die T-Verbindungen, Bohrungen für Befestigungselemente, Entwässerungsöffnungen und Fräsungen für Dichtungen oder Schlosssysteme. Bei vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden werden die Profile für die Unterkonstruktion bearbeitet, an denen später die Fassadenplatten befestigt werden. Dank der 5-Achs-Technologie können auch Fassaden mit polygonalen oder organisch geschwungenen Formen realisiert werden, die zu ikonischen architektonischen Wahrzeichen werden.
In der Herstellung von Fenstern und Türen aus Aluminium oder Kunststoff ist absolute Maßhaltigkeit entscheidend für Dichtigkeit, Wärmedämmung und Funktion. Profilbearbeitungszentren übernehmen hier die komplette Vorbereitung der Rahmen- und Flügelprofile. Dazu gehören Bohrungen für Eckverbinder, Fräsungen für Beschläge wie Griffe und Scharniere sowie Aussparungen für Schließmechanismen. Die hohe Wiederholgenauigkeit der CNC-Bearbeitung stellt sicher, dass jedes Element passgenau ist, was die Endmontage erheblich beschleunigt und die Qualität des Endprodukts sichert.
Über den Bausektor hinaus spielen diese Maschinen eine entscheidende Rolle in vielen Industriezweigen.
Fahrzeugbau: Im Schienenfahrzeugbau werden lange Aluminiumprofile für die Wagenkästen von Zügen und Straßenbahnen bearbeitet. Im Automobil- und Nutzfahrzeugbau kommen sie bei der Fertigung von Chassis-Komponenten, Überrollkäfigen oder Trägerstrukturen zum Einsatz.
Solarindustrie: Für die Montagesysteme von Photovoltaikanlagen müssen unzählige Aluminiumprofile mit präzisen Bohrungen und Schnitten versehen werden. Profilbearbeitungszentren ermöglichen hier eine hocheffiziente Massenfertigung.
Maschinenbau: Für Rahmenkonstruktionen, Schutzverkleidungen oder Führungsschienen in Sondermaschinen werden oft individuell bearbeitete Systemprofile benötigt.
Messe- und Ladenbau: Hier sind kreative und oft einzigartige Konstruktionen gefragt. Die Flexibilität der CNC-Bearbeitung ermöglicht die schnelle und kosteneffiziente Herstellung von maßgeschneiderten Rahmen für Messestände, Displays und Inneneinrichtungen.
Die Investition in ein modernes Profilbearbeitungszentrum amortisiert sich durch eine Vielzahl von operativen und strategischen Vorteilen, die weit über die reine Geschwindigkeitssteigerung hinausgehen.
Eine CNC-Maschine arbeitet mit einer Präzision im Bereich von Hundertstelmillimetern. Einmal programmiert, führt sie jede Bearbeitung exakt gleich aus, unabhängig davon, ob es sich um das erste oder das tausendste Teil handelt. Diese Konsistenz ist manuell unerreichbar. Das Ergebnis sind passgenaue Bauteile, die eine reibungslose Montage und eine hohe Qualität des Endprodukts gewährleisten. Reklamationen und Nacharbeiten aufgrund von Maßabweichungen werden auf ein Minimum reduziert.
Ein Bearbeitungszentrum fasst die Arbeitsschritte von mehreren konventionellen Maschinen und Mitarbeitern in einem einzigen, durchgehenden Prozess zusammen. Rüst- und Liegezeiten durch den Transport von Profilen zwischen verschiedenen Arbeitsstationen entfallen komplett. Der automatische Werkzeugwechsel und die hohen Verfahr- und Bearbeitungsgeschwindigkeiten reduzieren die Zykluszeit pro Bauteil drastisch. Viele Zentren können im Pendelbetrieb arbeiten: Während auf der einen Seite ein Profil bearbeitet wird, kann der Bediener auf der anderen Seite bereits das nächste Profil rüsten. Dies ermöglicht einen nahezu unterbrechungsfreien Betrieb und maximiert den Output.
Besonders 5-Achs-Zentren sprengen die Grenzen des traditionell Machbaren. Architekten und Designer müssen sich nicht mehr durch fertigungstechnische Einschränkungen limitieren lassen. Komplexe Geometrien, Freiformflächen, schräge Schnitte und nahtlose Übergänge sind programmier- und herstellbar. Dies ermöglicht eine neue architektonische Sprache und die Realisierung von visionären Entwürfen. Gleichzeitig können Unternehmen flexibel auf Kundenwünsche reagieren und auch kleine Losgrößen oder Prototypen wirtschaftlich fertigen.
Moderne CAM-Software, die die Bearbeitungszentren ansteuert, enthält leistungsstarke Algorithmen zur Prozessoptimierung. Sogenannte Nesting-Funktionen berechnen beispielsweise den optimalen Zuschnitt, um aus einer Stange möglichst viele Teile mit minimalem Verschnitt zu erhalten. Dies spart wertvolles Rohmaterial, insbesondere teures Aluminium, und reduziert die Abfallmenge, was sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft ist.
Profilbearbeitungszentren sind in der Regel vollständig gekapselt. Eine Schutzkabine mit Sicherheitstüren verhindert, dass Späne oder Kühlmittel in die Umgebung gelangen und schützt den Bediener vor beweglichen Teilen und rotierenden Werkzeugen. Lichtschranken und Sicherheitsschaltungen sorgen dafür, dass die Maschine bei unbefugtem Zutritt sofort stoppt. Dies reduziert das Unfallrisiko im Vergleich zur Arbeit an offenen, manuellen Maschinen erheblich und schafft eine saubere und sichere Arbeitsumgebung.
Die Auswahl des passenden Profilbearbeitungszentrums ist eine strategische Investition, die sorgfältig geplant werden muss. Eine gründliche Analyse der eigenen Anforderungen ist der Schlüssel zum Erfolg.
Am Anfang steht die detaillierte Analyse des eigenen Produktspektrums.
Materialien: Werden hauptsächlich Aluminium, Stahl, PVC oder vielleicht sogar Verbundwerkstoffe bearbeitet? Dies bestimmt die Anforderungen an die Spindelleistung, die Kühlung und die Stabilität der Maschine. Stahlbearbeitung erfordert beispielsweise eine deutlich robustere Bauweise und höhere Drehmomente als die Bearbeitung von Aluminium.
Profilabmessungen: Welche maximalen Querschnitte und Längen haben die Profile? Dies definiert die Größe des Arbeitsbereichs und die Verfahrwege der Maschine (X-, Y- und Z-Achse).
Komplexität der Bearbeitungen: Reichen einfache Bohrungen und rechtwinklige Schnitte (3-Achsen) aus, oder sind Bearbeitungen an mehreren Seiten (4-Achsen) oder komplexe Gehrungsschnitte und 3D-Konturen (5-Achsen) erforderlich? Die Wahl der Achsenkonfiguration ist eine der wichtigsten und kostenintensivsten Entscheidungen.
Wenn die grundsätzlichen Anforderungen klar sind, geht es ins technische Detail. Wichtige Kennzahlen sind die maximale Spindeldrehzahl und -leistung (in kW), die Eilgang- und Vorschubgeschwindigkeiten der Achsen, die Kapazität des Werkzeugmagazins und die Präzision der Positionierung und Wiederholgenauigkeit. Unsere umfassende Expertise, die aus unzähligen erfolgreichen Kundenprojekten resultiert, versetzt uns in die Lage, jede Abnahme und Sicherheitsprüfung gewissenhaft und unter strikter Einhaltung der CE-Normen für Qualität und Sicherheit zu vollziehen.
Die beste Maschine ist nur so gut wie die Software, die sie steuert. Es ist entscheidend, dass ein nahtloser digitaler Workflow vom Konstruktionsprogramm (CAD) über die Fertigungsplanung (CAM) bis zur Maschine (CNC) existiert. Die CAM-Software sollte intuitiv bedienbar sein und die spezifischen Funktionen des Bearbeitungszentrums optimal unterstützen. Schnittstellen zu branchenüblicher Software (z.B. für den Fenster- oder Fassadenbau) sind ein großer Vorteil und vermeiden Insellösungen und manuelle Datenübertragungen.
Die Anschaffungskosten für ein Profilbearbeitungszentrum sind erheblich. Sie müssen jedoch im Kontext des langfristigen Nutzens betrachtet werden. Die Berechnung des ROI sollte nicht nur die Einsparungen bei den Personalkosten umfassen, sondern auch die Vorteile durch höhere Produktivität, geringeren Materialverbrauch, reduzierte Fehlerquoten und die Erschließung neuer Geschäftsfelder durch die erweiterte technologische Fähigkeit. Zu den Betriebskosten gehören Energie, Wartung, Ersatzteile und Werkzeugkosten. Eine solide Finanzplanung ist unerlässlich.
Die technologische Entwicklung steht nicht still. Auch im Bereich der Profilbearbeitung zeichnen sich klare Trends ab, die die Fertigung der Zukunft prägen werden.
Moderne Bearbeitungszentren sind keine isolierten Einheiten mehr, sondern kommunikationsfähige Komponenten in einer vernetzten "Smart Factory". Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die permanent Daten über ihren Zustand, die Auslastung und den Verschleiß von Komponenten sammeln. Diese Daten können in Echtzeit analysiert werden, um Prozesse zu optimieren (z.B. Anpassung von Schnittparametern), Wartungsbedarf vorauszusagen (Predictive Maintenance) und die Produktionsplanung dynamisch zu steuern. Die direkte Anbindung an das ERP-System des Unternehmens automatisiert die Auftragsverwaltung und sorgt für maximale Transparenz in der Fertigung.
Der Trend zur Vollautomatisierung schreitet weiter voran. Robotersysteme übernehmen das Be- und Entladen der Maschinen, den Transport der Profile zwischen verschiedenen Bearbeitungsstationen oder sogar nachgelagerte Prozesse wie das Anbringen von Dichtungen oder die Vormontage von Komponenten. Ziel ist die Schaffung einer vollautomatisierten, "dunklen" Fabrik, die rund um die Uhr mit minimalem Personalaufwand produzieren kann.
Die Anforderungen an Werkstoffe ändern sich. Im Leichtbau gewinnen hochfeste Aluminiumlegierungen und faserverstärkte Kunststoffe (Composites) an Bedeutung. Diese Materialien stellen neue Herausforderungen an die Zerspanung. Die Entwicklung neuer Werkzeuggeometrien, Beschichtungen und Bearbeitungsstrategien (z.B. trochoidales Fräsen zur Reduzierung der Werkzeugbelastung) ist ein aktives Forschungsfeld. Auf Basis unserer langjährigen Erfahrung aus einer Vielzahl von Kundenprojekten stellen wir sicher, dass Inspektionen stets mit höchster Sorgfalt hinsichtlich Qualität und CE-konformer Sicherheit durchgeführt werden.
Der ökologische Fußabdruck der Produktion wird immer wichtiger. Maschinenhersteller reagieren darauf mit energieeffizienten Komponenten wie rückspeisefähigen Antrieben, bedarfsgerecht gesteuerten Kühl- und Hydraulikaggregaten und intelligenten Energiemanagement-Modi, die die Maschine in Produktionspausen in einen Standby-Zustand versetzen. Zudem trägt die präzise, verschnittoptimierte Bearbeitung direkt zur Ressourcenschonung bei. Die Herstellung von hochgedämmten Fenster- und Fassadenprofilen auf diesen Zentren leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden.
Die Anschaffung und der Betrieb eines Hochleistungs-Bearbeitungszentrums erfordern ein kompromissloses Bekenntnis zu Qualität und Sicherheit.
Jede in der Europäischen Union betriebene Maschine muss die CE-Kennzeichnung tragen. Diese bestätigt, dass das Produkt die geltenden europäischen Richtlinien, insbesondere die Maschinenrichtlinie, erfüllt. Dies umfasst eine ganze Reihe von Sicherheitsanforderungen, wie die bereits erwähnte Schutzeinhausung, verriegelte Türen, Not-Aus-Schalter und eine sichere Steuerungstechnik. Die Einhaltung dieser Normen ist nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern auch entscheidend für den Schutz der Mitarbeiter. Der reiche Erfahrungsschatz aus unserem breiten Spektrum an Kundeninstallationen ist Ihr Garant dafür, dass wir bei jeder Inspektion kompromisslose Maßstäbe an die Qualitätssicherung und die CE-konforme Maschinensicherheit anlegen.
Die Präzision einer Maschine beginnt mit ihrer perfekten Aufstellung und Inbetriebnahme. Das Maschinenbett muss exakt horizontal ausgerichtet (nivelliert) und spannungsfrei verankert werden. Anschließend erfolgt eine präzise geometrische Vermessung und Kalibrierung aller Achsen mithilfe von Laserinterferometern und anderen Messmitteln. Nur so kann die im Datenblatt versprochene Positionier- und Wiederholgenauigkeit in der Praxis erreicht werden.
Eine leistungsfähige Maschine kann ihr Potenzial nur entfalten, wenn sie von qualifiziertem Personal bedient wird. Eine umfassende Schulung der Bediener und Programmierer ist daher unerlässlich. Sie müssen nicht nur die Bedienung der Maschinensteuerung beherrschen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Zerspanungsprozesse, die richtige Werkzeugauswahl und die Möglichkeiten der CAM-Programmierung haben. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind der Schlüssel zu einer effizienten, prozesssicheren und qualitativ hochwertigen Produktion.
Die am häufigsten bearbeiteten Materialien sind Aluminiumlegierungen, die im Bau- und Industriebereich weit verbreitet sind. Darüber hinaus können moderne Zentren problemlos Profile aus Stahl (sowohl Baustahl als auch Edelstahl), Kunststoffen (wie PVC, oft für Fensterrahmen verwendet) und leichten Verbundwerkstoffen bearbeiten. Die Wahl der richtigen Maschine, Spindel und Werkzeuge hängt entscheidend vom primär zu bearbeitenden Material ab.
Moderne Profilbearbeitungszentren verfügen über grafische Benutzeroberflächen, die die Bedienung erheblich erleichtern. Die eigentliche Programmierung der komplexen Bearbeitungsabläufe erfolgt in der Regel nicht direkt an der Maschine, sondern im Büro an einem CAM-System (Computer-Aided Manufacturing). Diese Software übersetzt 3D-Modelle oder 2D-Zeichnungen in den für die Maschine verständlichen Code. Während die Bedienung der Maschine nach einer gründlichen Schulung gut zu erlernen ist, erfordert die CAM-Programmierung spezifisches Fachwissen und Erfahrung, um das volle Potenzial der Maschine auszuschöpfen.
Der Hauptunterschied liegt in der Bewegungsfreiheit des Werkzeugs. Ein 3-Achs-Zentrum kann das Werkzeug nur senkrecht von oben auf das Profil absenken (in X-, Y- und Z-Richtung). Das ist ausreichend für Bohrungen und Fräsungen auf einer Fläche. Ein 5-Achs-Zentrum kann die Bearbeitungsspindel zusätzlich in zwei Achsen schwenken und drehen. Dadurch kann es das Werkstück von praktisch allen Seiten und in jedem beliebigen Winkel bearbeiten, ohne es umspannen zu müssen. Dies ist unerlässlich für komplexe Gehrungsschnitte, schräge Bohrungen und die Herstellung von dreidimensional geformten Bauteilen, wie sie in der modernen Architektur benötigt werden.
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